Alle DiGAs setzen direkt beim Patienten und seinen Möglichkeiten an, die eigene Krankheit positiv zu beeinflussen.
Anders als ein Arzneimittel kann eine App auf Rezept ohne eigenes Zutun des Nutzers nicht viel bewirken. Deshalb muss man sich als Patient fragen, wie gut man - ohne eine App - im Alltag mit der eigenen
Erkrankung klarkommt, wie viel Motivation man mitbringt, um unterstützt durch die App an der eigenen Krankheitsbewältigung Tag für Tag zu arbeiten.
Weil es Zeit braucht, neue Fähigkeiten zu erlernen oder Verhaltensweisen gesundheitsförderlich zu verändern, darf man von DiGAs keine schnellen Wunder erwarten.
Man muss Zeit mitbringen, an sich arbeiten und dranbleiben, d. h. die App regelmäßig und über einen längeren Zeitraum - in der Regel 12 Wochen und mehr - nutzen. Anders als ein Therapeut ist die DiGA
im Leben eines Patienten theoretisch 24 Stunden und 7 Tage die Woche erreichbar. Als App in der Hosentasche ist sie fast überall nutzbar, im Bus, auf Dienstreisen, im Urlaub - ohne vorherigen Terminvereinbarung oder
zeitraubende Anfahrtswege. Deshalb kann eine DiGA unter Umständen auch die Wartezeit auf eine Therapie sinnvoll überbrücken und bis zum Termin beim Psychotherapeuten, Ernährungsberater
oder Physiotherapeuten wertvolle Hilfe leisten.